Radfahren im Herbst an den Küsten der Nordsee

Der Abstand vom Alltag, das Salz auf den Lippen, den Wind in den Haaren
Radfahren im Herbst an der Küste

Nordfriesland – Küste und Köge
Die Silos des Husumer Hafens sind noch lange zu erkennen, sie bleiben zurück, es geht ans Meer – und wer möchte Wind in den Haaren spüren? Über den Straßendamm führt der Weg nach Nordstrand, dann biegt die Route nach Elisabeth-Sophien-Koog ab . Das Land wird amphibisch, Deiche bestimmen das Bild; links die Nordsee und rechts ein Speicherbecken, hier wird Wasser vom Inland zurückgehalten, bis es in die Nordsee abfließen kann – und wahre Naturparadiese sind es. Wasser bis zum Horizont, ein Ort des Übergangs. Es geht durch den Beltringharder Koog und hoch am Himmel fliegen Seeadler ihre Schleifen. Wenn die Flut kommt und das Wasser aufläuft, kommen auch die Vögel zurück, die im Watt auf Nahrungssuche waren. Was für ein Getöse, was für ein Geflatter. Was für phantastische Bilder, welch faszinierende Formationen sie fliegen. Sind die Vögel aufgeregt, weil die Räuber über ihnen kreisen? Vom Holmer Siel sticht der Weg weiter nach Norden, nur mehr eine schmale Spur zwischen den Wassern. Unterwegssein und das völlig losgelöst. Einsam ist es, aber weit, wild und wunderschön. Mit etwas Glück lassen sich Trupps von Goldregenpfeifern beobachten – im späten Abendlicht schimmern sie golden. Wildes Meer, weites Watt, plattes Land unter dem hohen Himmel von Nordfriesland. Wie weit kann man sehen, in die Unendlichkeit! Unterwegs sein, jedoch nie ohne Orientierung: draußen stehen die Leuchttürme in der Ferne, der Deich weist den Weg und in den Kögen, dem vom Meer abgerungenen Land, steht mancher Kirchturm stolz und behütend. Es riecht nach Schaf und es duftet nach Heu, in der Nase das Aroma der See. Weiter, immer weiter zwischen dem Meer und dem Land.
www.nordfrieslandtourismus.de
www.nordstrand.de

Pellworm genießen
Im Hafen von Tammensiel auf Pellworm wiegen sich die Kutter in der sanften Dünung, Heimathafen für die kleine Krabbenkutterflotte. Einmal rund rum um Pellworm ist eine schöne Strecke, eine schöne Radtour. Drei Landmarken stehen vor dem Horizont: die Windmühle im Norden, die Turmruine der Alten Kirche im Westen und der Leuchtturm im Süden. Verloren gehen kann man nicht, warum sich also nicht mal einfach treiben lassen in dieser herrlichen, herben Landschaft. Auf Pellworm liegen stattliche Friesenhöfe mit verschwiegenen (Obst-)Gärten. Vom Deich unter der Windmühle schweift der Blick auf das Halligmeer, auf die Halligen selbst. Nun führt der Weg vielleicht zu einem Hofladen. Ahorn und Silberpappel rauschen im Wind, im Laden Regale, Kühlschränke, die Kisten mit den Köstlichkeiten. Obst und Gemüse nach Saison, Fleisch und Wurst von Pellwormer Tieren, ein Chutney – was gut zu Käse passt. Denn Käse gibt es auch auf Pellworm – in der Inselkäserei wird der hergestellt. Man kann dort einkaufen und sich beraten lassen (Öffnungszeiten beachten). Aufs feinste verpflegt geht es über zumeist leere Straßen und Wege – und bei der Ortschaft Tilli unter einer schönen Lindenallee – weiter der Nase nach. Dorthin, wo man sitzen kann und aufs Meer gucken. Zum Beispiel unter dem Leuchtturm, dort hin jetzt. Unterwegs vermischt sich vielleicht noch der Duft später Rosen mit dem vom Meer. Immer der Nase nach, das Meer ist nie weit. Und im Rucksack was Feines, Picknick perfekt.
www.pellworm.de

Sylt – phantastische Vielfalt
Einst fuhr hier die Eisenbahn, verband eine Zugstrecke den Sylter Süden mit dem Norden, von Hafen (Hörnum) zu Hafen (List) – das ist Geschichte, Anfang der 1970er Jahre fuhr der letzte Zug, und heute kann man auf dieser alten Trasse radeln. Von List führt der Radweg in Sichtweite der großen Wanderdüne gen Süden. Besonders gut sieht dieses in Deutschland sehr seltene Naturwunder am frühen Morgen aus, wenn die über dem Wattenmeer aufgehende Sonne den Sand gelb, golden leuchten lässt. Es ist ein ewig wechselndes Schauspiel – Wind modelliert, Licht setzt in Szene. lmmer wieder rutschen Sandzungen den steilen Hang hinab und der Sand begräbt auf seinem Weg mit dem Wind bizarr verwachsene Kiefern, Heide und Rosen. Hingehen darf man nicht, Naturschutz!, schauen und staunen schon. (Es gibt jedoch geführte Exkursionen, zu Fuß, zu einer anderen Wanderdüne.) Der Radweg offenbart faszinierende Ausblicke – und wo man stoppen mag auf dieser Radtour und hingehen darf: auch Einblicke – in eine wundersame Landschaft; auf das Watt, auf die Salzwiese, auf die Heide, auf die Dünen sowieso. Ein vielfältiges Mosaik und wildromantische Küstenlandschaft. Abwechslungsreich auch wegen der Kontraste zwischen einsamem Dünental und Seebad. Immer wieder führen ausgewiesene Wege an das Meer. Auch das lädt zum Absteigen, zur Rast, zur Pause, zum Bad natürlich wenn das Wetter im Herbst mitspielt. Wer im Sylter Mittelstück den Weg durch die Marsch nimmt, wird zur Zeit des Vogelzuges – dort und über dem Watt – gewiss mit herrlichen Flugmanövern von Knutts, Alpenstrandläufern & Co. belohnt. Auch auf dem Weg weiter nach Süden locken Strandbars und Restaurants zu Einkehr mit Ausblick. Weiter führt der Radweg durch die Dünen, links ist manchmal das Wattenmeer zu sehen. Dann ist Hörnum erreicht – hier kamen die Sommerfrischler einst an mit dem Dampfer und fuhren mit dem Zug weiter. Mit dem Rad ist´s aber genauso schön.
www.sylt.de

Föhr – Radeln zum Vogelkiek
Auch Föhr ist fahrradfreundlich und abwechslungsreich. Im schmucken Friesendorf Nieblum stehen die Bäume im herbstlichen Ornat und letzte Blumen blühen, romantisch sind die Backsteinhäuser mit Reetdach, einladend die Gasthäuser. Von dort führt die Route runter an die See, zum Goting Kliff mit schöner Aussicht, mit dem Strand vielleicht noch mal zum Baden. Letzte Rosenblüten verwehen von den Büschen, und wenn Bäume vom ewigen Wind kurzgehalten und verbogen sind, dann nennt man sie Windflüchter und auf dem Weg nach Utersum und Dunsum sind sie zu sehen. Ebenso wie die Silhouette der Borgsumer Windmühle vom dem Horizont. Bevor es in das Tiefland, in die platte Marsch im Norden geht, lohnt – und nicht nur dann – ein Stopp in Oldsum, dem postkartenschönen Dorf mit verschwiegenen Gassen, Gärten und Friesenhäusern wie aus dem Bilderbuch. Kastanienbäume rauschen im Wind und Cafés laden zur Einkehr. Der Weg nach Norden, runter in die Marsch, öffnet den Blick in die scheinbare Unendlichkeit. Das grüne Land und das weite Watt sind zur Zeit des Vogelzugs Rastgebiet einer schier unbeschreiblichen Zahl Vögel und hier kann man sie besonders gut beobachten, zum Beispiel bei einer geführten Tour mit den Leuten vom Naturschutz. Gänse wird man vielleicht selbst erkennen, sie hören mit den sehnsuchtsvollen Rufen, sie sehen im V-förmigen Formationsflug. Aber wer klingt so melancholisch-melodiös (der Brachvogel vielleicht), wer fliegt bizarre Manöver (die Knutts können das). Bei einer Radtour auf Föhr kann man die hören und sehen, Zeit und Muße ist, der Raum zum Radeln auch.
www.foehr.de

Rund um Büsum- Abstand vom Alltag
Stattliche Bauernhöfe unter mächtigen Bäumen und Obstbäume an stiller Strecke, grünes Land und Deich vor fernem Horizont. Es sind schöne Stunden und die Luft ist frisch, stärkend – längst ist der Rhythmus gefunden beim Tritt in die Pedale und was für ein schönes Gefühl von Aufbruch und Unterwegssein. Loslassen und sich treiben lassen unter dem Wind wie die Segler draußen auf See: Radeln rund um Büsum ist der Abstand vom Alltag. Bald ist das Eidersperrwerk erreicht, das größte Küstenschutzbauwerk in Deutschland und auf einer Breite von rund zweihundert Metern strömt die Flut landeinwärts. Jetzt ein Fischbrötchen! Lecker schmeckt´s beim Blick auf die Nordsee. Zurück nach Büsum geht’s seeseitig vom Deich, in der Nase nun der Geruch nach See (und das Salz auf den Lippen). Und Schafe, die reicht man auch, so viele sind es hier. Natürlich behandelt man auch als Radler die Tiere mit Respekt, fährt langsam und stört sie nicht, hält an, wenn sie auf dem Radweg rasten. Draußen auf See wiegen sich Kutter auf den Wellen und fahren heimwärts nach Büsum. Auch der Radler hat die beiden unverkennbaren Landmarken, das Hochhaus und die Silos, im Blick. Tang liegt auf dem Radweg, Muschelschalen splittern unter den Reifen. Licht und Schattenspiele über seltsam grünem Wasser und eine Schar Ringelgänse fliegt vor düsterem Himmel. Heimwärst jetzt. Vielleicht bleibt noch Zeit, sich eine der schönen Kirchen anzusehen. Steuert man diese, oft ur-alten, Gotteshäuser an, so ist die Auffahrt auf den Hügel, auf dem sie flutsicher stehen, wie die Ankunft in einen sicheren Hafen. Schon weit vor Wöhrden ist der Klang der Glocken von St. Nicolai zu hören. Sakrale Stille in der Kirche, hell, üppig und barock im Inneren.
www.buesum.de

Nordsee-Tourismus-Service GmbH
Zingel 5, 25813 Husum
Info-Hotline: (04841) 89 75 0
E-Mail: presse@nordseetourismus.de
Web: www.nordseetourismus.de

Quelle:
ots
https://www.newsaktuell.de
https://www.nordseetourismus.de

Bildrechte:
Pellworm4you

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